Kommunikations- und Beteiligungsprozesse

Neben guten fachlichen Ansätzen hängt die erfolgreiche Umsetzung von städtebaulichen Planungen und Projekten zunehmend davon ab, dass die Inhalte der Planung in einem Dialog zwischen den beteiligten Akteuren in Politik, Verwaltung, Investorenkreisen, Interessensgruppen, Verbänden und Privatwirtschaft aber auch den Nutzern und Betroffenen entwickelt werden. Eine frühzeitige und intensive Beteiligung der Bürger ist für die Akzeptanz wichtiger Planungsvorhaben daher unersetzlich.

Bürgerbeteiligung sollte nicht als Pflichtübung, sondern vielmehr als eine Form der Mobilisierung von Ressourcen und Kräfte angesehen werden. Neue Organisationsformen wie beispielsweise Stadtteilvereine und neue Beteiligungsverfahren (z.B. Zukunftswerkstätten, Planungszellen) können dabei wertvolle Impulse geben.

Neben den im BauGB vorgeschriebenen Beteiligungsverfahren gibt es zahlreiche neue informelle Beteiligungsmethoden, die bereits erfolgreich angewendet werden. Zu diesem Erfolg tragen die spezifische Auswahl der jeweils geeigneten Beteiligungsverfahrens und deren professionelle Durchführung wesentlich bei.

Die Moderation von Planungs- und Kommunikationsprozessen unterstützt das zielgerichtete, gemeinsame Vorgehen einer heterogenen Gruppe, wie z.B. verschiedene Akteure oder unterschiedliche Interessensgruppen. Mit Hilfe einer professionellen Moderation lassen sich Gemeinsamkeiten in einer Sache, aber auch Unterschiede, Konflikte und verschiedene Perspektiven – unabhängig von der Hierarchie der Gruppenmitglieder – deutlich herausarbeiten. Moderierte Workshops, Planwerkstätten oder Arbeitsbesprechungen befördern die Artikulation von Ideen und unterschiedlichen Interessen, ohne die sachliche Ebene zu verlassen und ermöglichen der Gruppe auf diese Weise, nach dem Win-Win-Prinzip zu einem Konsens zu gelangen.

Wir unterteilen Planungsprozesse in folgende Kommunikationsstufen und -verfahren:

  • Erkunden von Interessen und Meinungen
    • Bürgerbefragungen
    • Haushaltsbefragungen
    • schriftliche Befragungen
    • Interviews
  • Information und Meinungsbildung
    • Öffentlichkeitsarbeit über verschiedene Medien
    • aktive Pressearbeit
    • Broschüren, Wurfsendungen
    • Ausstellungen
    • Bürgerversammlungen
    • Einwohnerfragestunde
    • Vorträge, Diskussions- und Informationsveranstaltungen
    • Exkursionen und Ortsbegehungen
  • Beteiligung
    • bürgernahe Beratung
    • Zukunftswerkstätten
    • »Planungszellen«
    • Bürgergutachten
    • Arbeitsgruppen
    • Zielgruppenbeteiligung
  • Kooperation
    • Runde Tische
    • kooperative Planungsworkshops
    • Quartiers-, Stadt- und Regionalforen
    • Werkstattgespräche, Planungsworkshops
    • »Planning for real«
    • Anwaltsplanung

Kommunikationsstufen und Kommunikationsverfahren

Welche der vielfältigen Kommunikations- und Moderationstechniken eingesetzt werden, hängt von den Besonderheiten der jeweiligen Aufgabe und deren Zielstellung ab. Dabei werden Prozess- und Planungsmoderation unterschieden.

Die StadtStrategen übernehmen die Prozessmoderation, wenn es um die gezielte Koordination und Steuerung eines Prozessverfahrens oder Prozessablaufes geht. Steht die integrative Erarbeitung und Abwägung von Planungsinhalten im Vordergrund, führen wir Planungsmoderationen durch.

Die StadtStrategen arbeiten mit verschiedenen informellen Instrumenten und Methoden der Bürgerbeteiligung. In Abstimmung mit den Auftraggebern und den spezifischen örtlichen Rahmenbedingungen wenden wir neue Kommunikations-, Vermittlungs- und Kooperationsmodelle an.

Wir setzen abhängig von den örtlichen Rahmenbedingungen und den lokalen Akteuren unterschiedliche Kommunikationsformen und -verfahren innerhalb dieser Prozesse ein.

Die StadtStrategen legen besonderen Wert auf „aktivierende“ Kommunikationsformen. Das sind vielfältige Verfahren, bei denen die betroffenen Akteure nicht nur reagieren, sondern motiviert werden, selbst zu agieren. Unter nachhaltigen Beteiligungsstrukturen verstehen wir den Aufbau von selbsttragenden Bewohnerorganisationen wie z.B. Nachbarschafts- und Bürgervereine, die langfristig selbst organisiert arbeiten.